Helga Gladrow: Ich klebe nicht am Amt
DRK-Ortsverein hält Jahreshauptversammlung ab - Mitgliederzahl schrumpft weiter - Wenig Eintritte
Sittensen. Helga Gladrow, die Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Sittensen, will ihr Amt zur Verfügung stellen. Das tat sie schon im vergangenen Jahr kund. "Es geht nicht mehr, am Jahresende ist definitiv Schluss", wiederholte sie jetzt gegenüber der Zevener Zeitung. Die Weihnachtsfeier wolle sie noch organisieren helfen, danach aber den Posten abgeben.Bei der Jahreshauptversammlung gestern Nachmittag schlug die 75-Jährige moderatere Töne an."Wenn sich jemand findet, würde ich den Vorsitz gerne niederlegen. Ich klebe nicht am Amt."
Nach langer Suche für einen Nachfolger für die ehemalige Vorsitzende Hanna Szemjonneck hatte sich Gladrow im März 2010 überreden lassen, das Amt kommissarisch auszuüben. Damals zählte der DRK-Ortsverein noch knapp 400 Mitglieder. Jetzt, fünf Jahre später, sind es nur noch 288. Man muss es so deutlich sagen: Dem Roten Kreuz sterben die Mitglieder weg. Allein im vergangenen Jahr beklagte der Verein 17 Todesfälle.
Ein steter Schrumpfungsprozess ist die Folge. "Den Verstorbenen stehen keine Neueintritte gegenüber", räumt Schatzmeister Hermann Bachmann offen ein."Es treten nur ganz wenige Leute bei uns ein, im Jahr vielleicht ein oder zwei. Und dann sind es auch ältere Leute, die gerne an unseren Veranstaltungen teilnehmen wollen." Das Rote Kreuz braucht also dringend junge Leute, die sich für den Wohlfahrtsverband einsetzen wollen. Trotz des hohen Durchschnittsalters schafft es der Verein, jeden Monat eine Veranstaltung für die Senioren zu organisieren. Auch das Blutspendeteam leistet weiterhin wertvolle Arbeit.1074 Spender ließen sich im vergangenen Jahr in Sittensen, Klein Meckelsen und Wohnste piken.Allen Helfern sagte Gladrow gestern Nachmittag herzlichen Dank und beteuerte: "Wir machen das sehr, sehr gerne." Gerne gratulierte sie auch langjährigen Mitgliedern für 40 und 25 Jahre Treue zum Verein. Mariechen Reese aus Groß Meckelsen gehört dem Roten Kreuz schon seit 60 fahren an. Als Dank erhielten die Geehrten Urkunde, Nadel und eine Begonie. (jab)